In unserem Orientteppich Glossar (ähnlich einem Teppichlexikon) finden Sie themenbezogen die verschiedenen Teppicharten mit Angaben zu üblichen Namen, Materialeigenschaften, Herkunft, typischen Musterungen und Farben u.v.m! Die hier im Perser Glossar vorgestellten Teppichmuster sind teilweise zu unseren aktuellen Produkten verlinkt. Falls Sie Fragen zu einem Perserteppich oder einer Orientteppichsorte haben, sprechen Sie uns gerne an.
Abadeh
Dieser Typ von Perser – der aus der gleichnamigen iranischen Provinz stammt – ist sehr robust und zeichnet sich durch hohe Resistenz aus. Das Charakteristische für diese Teppiche sind: wunderschöne Naturmuster (wie Tiere und Pflanzen), leichte Knüpfdichte, die rötlichen Töne und eine Rosette – eine Art 6- eckiges Medaillon – mit der sie in der Mitte versehen sind.
Afshar
Afshar werden auch oft Sirdjan genannt. Dank der großen Widerstandskraft sind diese – aus dem nordöstlichen Iran stämmigen – Perserteppiche von einer langen Lebensdauer. Sie zeichnen sich durch blau rote Farben und geradlinige Motive aus. Was sie besonders macht, ist eine – im Vergleich zu anderen Persern – exquisite Breite.
Ardebil
Sie werden auch Ardabil genannt. Obwohl diese Art – aus der Nähe vom Kaspischen Meer/Iran stämmigen – Perserteppichen relativ grob geknüpft ist, wirken sie jedoch sehr fein und dünn, was sie außergewöhnlich macht. Sie sind extrem langlebig und stechen durch geometrische Ornamente hervor.
Bachtiar / Bakhtiari
Bachtiar werden auch Bakhtiar oder Bakhtiari bezeichnet. Die aus dem iranischen Sagrosgebirge stämmigen Orientteppiche sind die aller robustesten Perser. Das verdanken sie deren gröberer Knüpfung. Dadurch sind sie extrem belastbar, was sie fast unvergänglich macht. Sie werden nach Chesti-Muster Art verziert, die an persische Gärten erinnern, wie Tiere und Pflanzen.
Bidjar
Diese aus dem westlichen Iran stämmigen Orientteppiche sind sehr robust und ungewöhnlich schmutzabweisend. Das verdanken sie einer speziellen festen Knotendichte, die nach einer türkischen Tradition geknüpft wird. Dies bedeutet auch einen höheren Fertigungsaufwand. Deren weitere Besonderheit ist das zurückhaltende – fast sparsam wirkende – geometrische Muster, das an eine Blume mit 4 Blättern oder einen Fisch erinnert.
Gabbeh
Je nach Fertigungsart (u. a. der Knotendichte) werden die – aus dem Südwesten Irans stämmigen – Perser mit Zusatzbezeichnungen ergänzt, z. B. Sumak, Loribaft, Kaschkooli. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwar sehr weich, jedoch robust bleiben. Und obwohl sie wirklich schlicht im Design sind, behalten sie dabei ihre unvergleichbare Eleganz. Die Pflanzen- und Tierelemente wirken zwar wenig detailliert, dafür natürlich. Seit einiger Zeit wird bei der Musterung der europäische Einfluss bemerkbar und man findet immer wieder Gabbeh mit bunten Ornamenten und Feldern.
Ghashghai
Sie stammen aus dem südwestlichen Iran und sind für ihre rotbraunen Töne bekannt. Deshalb sind sie auch wenig schmutzanfällig. Das Außergewöhnliche an diesen Orientteppichen sind deren Motive: von Pflanzen und Tieren bis zu den Ruinen des alten Persepolis und sogar menschlichen Gestalten. Auch die Knüpftart ist hier – im Vergleich zu anderen Persern – nicht alltäglich. Sie werden nämlich an horizontalen Webstühlen geknüpft. Sie eignen sich auch bestens als Wandbehang.
Ghom
Deren Heimat ist das zentrale Iran. Sie werden aus einer besonders hochwertigen Naturseide gefertigt, die weltweit sehr geschätzt wird. Deren Motive stellen stilisierte Pflanzen, Tiere und Medallion- Elemente dar. Ghom werden auch Qom genannt.
Hamadan
Es ist ein Sammelbegriff für alle Orientteppiche, die aus der Hamadan-Region (in Westen des Iran) stammen. Sie sind fest und bestens für den alltäglichen Gebrauch geeignet. Das oft Gemeinsame an diesen Teppichen sind die rot blauen Töne und das Herati-Muster, was meistens geometrisch ist. Wobei auch florale Motive hier ebenso zu finden sind. Sonst unterscheiden sie sich u. a. je nach Knüpfdichte und Qualität, da z. B. oft leider ein industriell gefertigtes Garn verwendet wird.
Heriz
Die aus dem nördlichen Iran stämmigen Teppiche sind etwas größer als die üblichen Perser, dafür sehr standhaft. Auffallend an den Mustern sind die in der Mitte platzierten und geradlinigen Medaillons. Aufgrund der Größe eignen sie sich bestens für sehr geräumige Zimmer.
Isfahan
Sie sind wohl die bekanntesten Perserteppiche. Sie werden im Zentraliran geknüpft und zeichnen sich durch ungewöhnlich hohe Knotendichte aus. Dabei wirken sie sehr fein und dünn. Sie zählen – neben den Nain Teppichen – zu den weltbesten. Die Motive sind extrem detailreich, was deren kunsthandwerkliche Fertigung äußert schwierig macht.
Kashmar
Diese handgeknüpften Perserteppich-Unikate stammen aus der ostpersischen Region der Stadt Kashmar. Ein hochwertiger Orientteppich für kreative Einrichtungsideen.
Kerman
Die aus dem zentralen Iran stämmigen Orientteppiche stechen ins Auge mit einem unverkennbaren lebhaften Rot. In der Mitte befindet sich oft ein großes Medaillon, das häufig von floralen Ornamenten umgeben ist. Diese Art von Teppichen wirkt wie eine lebendige Wiese.
Keschan
Auch Kaschan genannt. Die roten, blauen und beigen Farben sind bekannt für diese iranischen Orientteppiche. Wobei die traditionellen Motive sehr unterschiedlich sind von Medaillons bis zu den floralen Elementen. Sie sind besonders hochwertig: nicht nur aus Wolle, sondern auch aus Seide angefertigt und dabei immer noch robust. Diese Teppichart genießt einen sehr guten Ruf.
Koliai
Koliai werden in Kurdistan in Iran von einer kurdischen Minderheit geknüpft und sind sehr geschätzt. Sie sind ungewöhnlich lang: oft bis über 3 Meter. Und schmutzabweisend, was sie überdurchschnittlich belastbar und haltbar macht. Die kräftigen Farben betonen die schönen geometrischen Muster.
Malayer
Malayer Orientteppich werden typischerweise in der nordwestlich gelegenen Stadt Malayer von Hand geknüpft. Malayer Teppiche sind in der Regel dichter und hochfloriger als Farahan Teppiche.
Mashhad/Maschad
Mashhad kommen aus dem Osten des Iran. Die aus dieser Region stammende Wolle gehört zu den Besten im Land. Jedoch die dort geknüpften Teppiche unterscheiden sich immer in deren Qualität und Knotendichte. Die meist verwendeten Töne sind blau, khaki und dunkelrot. Sie haben das typische, in der Mitte platzierte Medaillon, das von floralen Ornamenten umgeben ist. Diese Perser zeichnen sich durch untypische Größen aus, da sie oft überdurchschnittlich groß – als die anderen Orientteppiche – sind.
Moud
Kräftiges Blau und Rot sind für diese aus dem Osten des Iran stämmigen Teppiche sehr charakteristisch, was mit einem beigen Hintergrund ausgeglichen wird. Oft haben sie ein Mittelmedaillon in Form eines Sterns oder Sechsecks. Die meisten Moud- Teppiche verziert ein Design, das an persische Gärten erinnert (das Chesti- Muster oder das Herati- Muster) und meistens geometrisch ist.
Nahavand
Deren Besonderheit ist ein Mittelmedaillon, das aus Blätter-, Zweig- oder Blumenornamenten besteht. Dazu die Vasenmotive und die stark glänzende Wolle, aus der die Perser geknüpft sind. Sie stammen aus dem Westen des Irans und genießen einen sehr guten Ruf. Obwohl hier die typischen Farben wie rot, blau und beige verwendet werden, wird nicht das Beige, sondern das Blau als Hintergrundfarbe genutzt.
Nain
Sie zählen – neben den Isfahan Teppichen – zu den feinsten und weltbesten Orientteppichen. Sie stammen aus dem Westen des Irans und sind für ihr außergewöhnliches Design berühmt. Sie haben sogar eine eigene – je nach Knüpfdichte – Kategorisierung, die sie in Klassen unterteilt. Das macht sie zu besonderen Kunsthandwerksstücken. Besondere Nain Teppiche werden nicht aus Wolle, sondern gänzlich aus Seide geknüpft. Traditionell haben sie ein Mittelmedaillon, das von floralem Muster umrahmt wird. Sie sind typischerweise rot, blau und beige getönt.
Senneh
Hauch von Eleganz versehen. Dunkelblau und rot ist hier die typische Farbwahl. Sie bleiben auch der Herati-Muster treu, die oft geometrisch vorkommt oder der Boteh-Motiven, die floral sind.
Shiraz
Auch Schiras genannt und werden im Süden des Iran gefertigt. Obwohl sie sehr einfach wirken, hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck. Hier ist das geometrische Herati-Muster mit floralen Hintergrund dominant. Kräftiges Rot mit ein wenig beige- blauen Ergänzungen sind die typischen Farben für Schiraz.
Täbriz
Da sie in ihrer Qualität von ganz einfach bis zu luxuriös geknüpft werden, unterliegen sie einer eigenen Kategorisierung. Gefertigt werden sie in der gleichnamigen Stadt im Norden des Irans, wo die Asari, die größte Minderheit des Landes, leben. Das in der Mitte platzierte Medaillon und die floralen Ornamente sind deren Markenzeichen.
Sie haben unser Glossar gelesen? Lassen Sie sich fachkundig beraten, wenn es um die Wahl Ihres nächsten Orientteppichs geht.